Es wird immer weniger mit der Hand geschrieben. Persönliche Notizen wie Einkaufszettel oder der Hinweis an den Ehepartner, daß man später kommt und das Essen im Kühlschrank steht, gibt es noch. Aber Briefe? Handgeschrieben? Vielleicht einmal eine Postkarte oder ein Glückwunsch. Es gab mal Briefromane!
Bis circa zum Jahre 1900 wurde alles mit der Hand geschrieben. Fahrpläne, Rechnungen, Romane, Gedichte, Scheidungspapiere – alles trug eine Handschrift.
Der Einsatz der Schreibmaschine in der Literatur war vor allem für die Korrektoren ein Segen. Aber auch die Schreibweise der Autoren wurde durch die neue Technik verändert.
Autoren, die mit der Hand schreiben, haben eine andere Arbeitsweise, eine andere Denkweise. Das Handgeschriebene ist gültiger, endgültiger, die Korrektur komplizierter. Außerdem ist der Vorgang reversibel – die Handschrift wirkt auf das Denken ein, wie das Denken auch die Handschrift beeinflußt.
So, wie es interessant ist, seine Verrichtungen einmal mit der anderen Hand als mit der gewohnten zu machen, so kann es sehr aufschlußreich und bereichernd sein, mal wieder einen Kugelschreiber oder Füller zu benutzen, um etwas zu erzählen, anstatt eine Tastatur.